Dienstag, 2. Februar 2016

Todestrail Teil 1 (Dschungel Hike zum Whai Chaek Beach) und Teil 2 (Rollerfahrt zum Long Beach)

Todestrail Teil 1- Dschungelwanderung zum Whai Chaek Beach


Wir haben hier eine Karte mit empfohlenen Sehenswürdigkeiten bekommen. Besonders schön soll der komplett einsame "Whai Chaek Beach" an der Westseite der Salak Phet Bay sein. Zu erreichen sei dieser über einen Trail durch den Dschungel. Der Weg an sich soll schon spektakulär sein. Dauert zu Fuß nur eine Stunde. Ganz easy. Kann man aber auch mit dem Roller fahren.  Der Strand läge zwischen zwei Felsnasen und sei genauso schön wie "The Beach".

Das hat uns mobilisiert. Tendenziell auf einen leichten, bis mittelschweren Trail eingestellt, machten wir uns gut gelaunt auf den Weg.

Wir sind also mit den Roller die ca. 10 Minuten gefahren, bis der Trail von der Straße abgeht. Die Roller haben wir nach ca. 100 m stehen lassen, da sich die Straße in nur teils geteerten, teils sandigen Serpentinen, ich sag mal vorsichtig steil, nach oben schraubte. Naja, haben wir gedacht, und sind losmarschiert, mit 2l Wasser im Gepäck kann einem ja so viel nicht passieren.

Der Hinweg hat tatsächlich 1h gedauert. Erst war die Straße größtenteils geteert, dann kam eine Sandpiste. Mir schwante bereits Übles auf dem Hinweg. Der Weg führte ca. 1km bei einer Steigung von 45 Grad bergab. Das alles wieder hoch????

Man verwandelt sich nach nur paar Minuten Fußweg in ein abartig schwitzendes, schnaufendes Monstrum, dass sich völlig unelegant den Weg entlang wälzt. Es ist, als ob man in einer Sauna an einem Ironman teilnimmt.

Auf Meereshöhe spazierten wir dann kurzfristig gemütlich durch Palmenhaine. Es war ganz nett, bis auf Tausende Moskitos, die sich sofort auf unsere Waden stürzten, so bald wir nur kurz stehen blieben. Das hat unser Tempo deutlich beschleunigt. Natürlich hatten wir Mückenschutz drauf. Das hat die Mücken leider gar nicht interessiert. Kannten sie nicht. Blieben stumpf auffer Wade sitzen, bis  man sie herunter schlug.

Der Strand war tatsächlich traumhaft. Keiner da außer uns. Aber genieß das mal, wenn Du den Rückweg kennst. Unser Wasservorrat war da schon ziemlich geschrumpft.

Dann kam der Rückweg. Ich kann jetzt froh berichten, dass wir es zumindest schon mal zurück geschafft haben. Die zweite Erkenntnis des Tages ist, dass sich bei 45 Grad über 1 km und einer Außentemperatur von 35 Grad Celsius und voller Sonneneinstrahlung meinen Maximalpuls erreiche. Das erkennt man daran, dass man nur noch kotzen möchte. Mein Körper leitete sämtlich noch vorhandenen Flüssigkeitsvorräte nach außen, in dem Versuch mich abzukühlen. Aus allen Poren schoss Schweiß und tropfte mir in die Augen. Von der Wut, die man darüber empfindet, dass es einfach nicht regnet, wenn man es mal braucht, ganz abgesehen. Ganz tolle Erfahrung. Ich habe mich dann noch zu guter Letzt mit einem Liter Salzwasser beschüttet, um mich zu kühlen (Fett isoliert ganz gut). So dass zu schlechter Laune, Kopfschmerzen und Druck im Nacken (Hitzschlag???)  auch noch das tolle Gefühl kam, sich in die Hose gemacht zu haben.

Das nächste Mal: Scheiß auf "The Beach!".






Mit den letzten Kräften haben wir uns zum Seafood Restaurant geschleppt. Dort hat jeder 1,5 Liter stilles Wasser und 2x Sodawasser bestellt. Die Bedienung fragte erst Mal ob es uns gut geht. Sie meinte das ernst, da wir alle knall rot im Gesicht waren und irgendwie leicht angestrengt aussahen. Ist nicht so gut fürs Geschäft, wenn da 3 Touries umkippen. Dementsprechend schnell kam sie auch mit dem Wasser. Sie beruhigte sich erst, als wir dann noch Bier bestellten. So schlimm kann es uns dann ja wohl nicht gehen.

Mein Tracker sagte:

2100 Kcal verbrannt
58 Stockwerke rauf gelaufen
Strecke 8 km

Aber das hat uns noch nicht gereicht für heute. Scheinbar hatte uns die Sonne das Gehirn verbrannt.

Todestrail Teil 2- Long Beach


Wir waren ja bereits gestern an der Ostseite der Bucht und dachten die Straße führe zum Long Beach (sehr toll- muss man gesehen haben!!! Man erkennt bereits das Muster!!). Ach ne, falsch gedacht. Es führt eine weitaus kleinere und ungleich steilere Straße zum Long Beach. Das Miststück von Strand hat sich den steilsten, bergigsten Teil der Insel ausgesucht. Auch hier muss ich ja nicht erwähnen, dass die Straße nach einer Weile natürlich nicht mehr geteert ist. Und ohne Serpentinen mit 45 Grad Steigung, plus Schlaglöchern, Sandpiste, provisorischen Holzbrücken, ausgewaschenen Flussbetten und Abhängen und allem drum und dran kann man sich hier auf Koh Chang ja nicht Straße nennen, oder?

Hier passt auch mein kleiner Exkurs von unterschiedlichen Arten des Spaßhabens beim Mopedfahren. Also, der Fahrer, der Mensch mit Lenker und Gas in der Hand, der hat auf Sand- und Buckelpisten Spaß. Derjenige hinten drauf (Ich!!!), der nur den hinteren Griff des Sattels in der Hand hat, an den er sich krampfhaft klammert, der hat keinen Spaß! Vor allem, die steilen Anstiege, sind besonders angenehm, oder die Steine, über die das Moped bockt.... Supi. Beruhigend wirkt es da auch nicht, wenn einem zig Rollerfahrer entgegen kommen.

Naja, ist alles gut gegangen. Ich werde auf jeden Fall einen tüchtigen Muskelkater haben.

Der Strand war auch hier excellent. Morgen plant man die Strecke nochmal, um den Strand nicht kurz vor Sonnenuntergang zu erreichen.

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